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Das Frauenbild der 1950er, 1960er und 1970er Jahre

Sexismus und sexistische Werbung in zeitgenössischen Zeitschriften


  

                 

            In den 50er Jahren eines der Haupthemen für eine Frau:  "So kriegt man einen Mann!" (Brigitte, 1959)

 

            Von Vorteil bei der Männersuche ist es sicherlich, wenn SIE eine "kluge Hausfrau" ist... (Die kluge Hausfrau, EDEKA-Kindenzeitschrift, 1960)

 

               

 ...und sich auf die "ihr eigentlich naturgegebene Aufgabe" vorbereitet,  nämlich "dem geliebten Manne Gattin und den Kindern treusorgende Mutter" zu sein. (Frau im Spiegel, 1955)


Zu großes Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit sind dagegen eher hinderlich. (Die Frau, 1947)

 

Wenn aber die Frau der 50er Jahre nicht nur die Anlage zur "Hausfrau und Mutter" hat, sondern zudem in der Lage ist, sich zu entsprechenden Gelegenheiten auch noch in eine elegante Erscheinung zu verwandeln, ist für SIE "eine gute Partie" sicher nicht mehr fern! (Libelle, 1955)


 

...um direkt etwas klarzustellen:

Die einmal mehr, einmal weniger ironischen Kommentare ( →Ironie) zu den zeitgenössischen Abbildungen möchten sich keinesfalls über die Männer suchenden Frauen dieser Zeit lustig machen. Im Gegenteil: Keinen Ehemann zu haben, galt für alleinstehende Frauen seinerzeit als Makel, der Nachteile in fast allen Bereichen des Lebens zur Folge hatte, ob sie nun nicht zu gesellschaftlichen Ereignissen eingeladen wurden oder Schwierigkeiten bei der Suche nach einer großen Wohnung hatten. Frauen, die (nicht zuletzt aufgrund des kriegsbedingten Männermangels) unverheiratet waren – oder auch einfach nicht heiraten wollten – hatten eben "keinen abgekriegt" und wurden schon in verhältnismäßig jungen Jahren zur "alten Jungfer" abgestempelt.  Zudem sollte den Frauen, die insbesondere in den Nachkriegsjahren Stärke und Eigenständigkeit bewiesen hatten, klar gemacht werden,  dass sie nun wieder "hinter den Herd" gehörten. – Dass viele dieser Bilddokumente im Nachhinein durchaus (unfreiwillig) komisch daherkommen, zeigt, mit welch absurden Idealvorstellungen die damaligen Frauen von den meist überwiegend männlich besetzten Redaktionen der Printmedien und Werbeagenturen konfrontiert wurden. Solange, bis diese männlichen Vorgaben schließlich von nicht wenigen Frauen übernommen wurden, um nicht gegen den Strom zu schwimmen und in den Verdacht  zu geraten, "anders" zu sein. - Durch das "Stilmittel Ironie" soll eben diese Absurdität bloßgestellt werden!

Bildtexte: Jörg Bohn / VG Wort Wissenschaft - Buchabbildung: Regina Bohne: "Das Geschick der 2 Millionen" - "Die alleinlebende Frau in unserer Gesellschaft", econ 1960, "...berichtet in diesem Buch über das Geschick der 2 Millionen allein lebenden Frauen, über ihre inneren Nöte und Schwierigkeiten, ihre menschlichen und sozialen Probleme und ihre berufliche Lage" (Klappentext)

 


 

               

Aus einem privaten Fotoalbum: "Frauenüberschuss!" (1952)   Frankfurter Illustrierte - Titelgeschichte: "Drei unfehlbare Rezepte: Wie kriege ich einen Mann?" (1953)
  Aus einem privaten Fotoalbum: "Wann heiraten wir?" (um 1955)

 


 

 

 

"Die Heiratschancen der Frau"

"Auf dieser Tabelle können Sie, meine Damen, mit einem Blick Ihre Heiratschancen ablesen. Statistiker haben errechnet, daß unter zehn Mädchen im Alter von 20 Jahren eine ledig bleibt. Unter den Dreißigjährigen sind es schon vier, die nicht mehr zum Standesamt gehen. Von den vierzigjährigen Frauen bleiben acht ohne Mann. 50jährige heiraten nur noch selten: Unter hundert wagen es nur fünf." (1962)

 

 

 

 

 

 

 

 

"So fängt man einen Mann"

"Ein Handbuch für die Jagd auf den Mann, aber von einer Frau, die dabei erfolgreich war. - Was fängt man an, wenn man mit einundzwanzig Jahren das Gefühl hat, eine alte Jungfer zu werden?" (1960)

 


  

             

             

Die "beste Partie" wäre womöglich der Chef,   darum sollte frau dessen Vorlieben kennen und....   seine "kleinen Fehler" auch schon mal lächelnd in Kauf nehmen...

 

                                         
Hauptsache, SEIN Wohl liegt ihr ganz besonders am Herzen. - "Sie betreut ihn...ihren Chef, der es immer eilig hat, den Kopf voller Pläne." ("Gabriele - Die perfekte Sekretärin", alle 1956)        Vielleicht ist's dann doch besser, realistisch zu bleiben: "Eine nette Stellung hat er und ein hübsches kleines Auto..." hat er gesagt. Er hat mir gleich gefallen... und ich ihm auch. (...) Was bin ich froh, daß ich mir das PERLON-Kleid noch gekauft habe." (1957)

 

                 

Sicherlich ist es auch nicht verkehrt, wenn Sie  "das gewisse Etwas" hat (1959)

 

...und ein gewisses Maß an Sex-Appeal. (...ein Schlager von felina - der ideale Vorderverschluss quick-CLIP, Faltblatt, o.J.)

 

"Das gewisse Etwas" (1959)

 

                     

So oder so: Ratgeber, seinerzeit nicht selten in Millionenauflagen verkauft, verraten, wie es geht! Zum Beispiel "Das praktische Haushaltsbuch" (1954) von Gertrud Oheim oder...

 

"schön sein - schön bleiben" (1955) von Lilo Aureden...-

 

hauptsache, SIE ist am Ende in jeder Hinsicht "Tip-Top"! (1957)

 

                         

"...und hier machte sie doch einen Fehler!" - "...einen Tippfehler nämlich. Das kommt leider vor, trotz aller Gewissenhaftigkeit. Hier hilft Ravenna QUICK, der vollautomatsiche Radiergummi." - Werbe-Beilage in "Gabriele - Die perfekte Sekretärin" (1959)

  Sie hingegen "kann mit sich zufrieden sein...denn ihr Chef hat sie heute gelobt. Warum? Nun, weil sie trotz der vielen Arbeit und der Hast des Tages ihre Briefe sauber und fehlerfrei geschrieben hat. Ein "Zauberstab für kleine Fehler", der Pelikan Radierstift BRS, hat ihr dabei geholfen." - Werbe-Beilage in "Gabriele - Die perfekte Sekretärin" (1963)

 

               
"Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung hat das Hauskleid für die Hausfrau. Es ist ihre Berufskleidung und die Machart muss volle Bewegungsfreiheit garantieren. Eine wichtige Ergänzug sind Schürzen, (Werbung oben: Progress 1952)   ...die in immer neuen Formen herausgebracht werden. Ein buntes Kopftuch sollte zur Ergänzung bereit sein. - Es ist also gar nicht so schwer, auch bei gröberer Hausarbeit immer nett auszusehen." (zitiert aus einem Ratgeber-Buch der 50er Jahre / Werbung oben: Henkel 1953)"  

"Mit Glanz bestanden!" (1959)

 

                
"Hübsch im Haus", Zeitschriftenartikel (1956)
  "SCHÜRZEN schön und praktisch", Versandhauskatalogfoto (1959)

 

                  
"Hausputz macht stets Freude in hübschen Quelle-Schürzen" (1961)
 

Versandhaus Schöpflin Haagen - Weihnachtsprospekt - "Schürzen wie sie die Hausfrau wünscht" (1957)

 

                   
Im Neckermann Versandhauskatalog aus dem Jahr 1966 ist auf insgesamt 7(!) Seiten mit Schürzen ("Als Hausfrau attraktiv. In dieser Schürze, mit der aparten, in Taschen unterteilten Borte, ist man es.") auch mal eine für den Mann dabei. Dies scheint so ungewöhnlich zu sein, dass in der Artikelbeschreibung - im Gegensatz zur Bezeichnung Hausfrau - Anführungszeichen eingesetzt werden: "Herrenschürze. Die ideale Schürze für "Junggesellen" und "Ehemänner"."
 

"Scharmant" in der Küche auch in der DDR - Aus dem "konsument Versandhauskatalog" (1967)

 

               

               
 perlon Kasack - "Ein willkommenes Geschenk zum Muttertag!" (1964)   Da kommt Freude auf: "Ein Perla-Bad wirkt Wunder. Neue Schönheit, neue Fülle, neue Festigkeit erhalten Ihre Schürzen und Kittel im Perla-Bad." (1964)
   "Es liegt an PERLON comporette, wenn Ihr Mann anstatt Skat Ihren Teppich klopft!" (1967)

 

                   
"Darüber freut er sich: So gut gelaunt und so gut angezogen erwartet sie ihn täglich. Ihr PERLON-Kasack ist immer frisch." (1963)   "Ob gute oder schlechte Post: im PERLON-Kasack sieht er sie immer gern." (1963)

 


 

"Eine angenehme Unterbrechung

beim immer wiederkehrenden Hausputz ist offensichtlich der Telefonschwatz mit "ihm" oder der Freundin. Obwohl viele technische Hilfsmittel zur Verfügung stehen, gilt der Haushalt immer noch als größter Arbeitsplatz der Welt. Die Männer wollen bitte zugeben: der gefürchtete "Putzteufel" alter Prägung ist kaum noch zu finden. Auch beim Großreinemachen verwandelt sich die moderne Hausfrau nicht in eine besenschwingende Megäre, sondern versucht, Charme zu bewahren!" (Kalenderblatt, 1963) 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Hübsch für's Haus...

ein Immerschlank Modell". Die im Inneren des Prospekts zu findende Händlerinformation "Unsere Bitte: Disponieren Sie früh! Ostern fällt 1964 auf den 29. und 30. März" legt die Schlussfolgerung nahe, dass solche "Kittel, Kasacks und Schürzen" seinerzeit offensichtlich ein beliebtes Ostergeschenk darstellten...

 


 

AEG - "Hausarbeitstag für Männer? Das gibt es - gottlob - nicht!" (1961)

 


       

Die weiter oben zitierte "gröbere Hausarbeit" gibt es im Verlauf der 50er Jahre immer weniger. (Werbebroschüre Rowenta 1954)

 

Zunehmend erleichtern elektrische Helferlein der Hausfrau die Arbeit (1964),

 

             

die sie deshalb nun - zumindest nach Vorstellung der zeitgenössischen Werbung -

 

auch in schickerem Outfit erledigen kann.

  

        

"Bügeln oder nicht? Zur Freude der Hausfrau und aller männlichen und weiblichen Junggesellen: Wirk- und Stricksachen ausschließlich aus PERLON und PERLON-gemischten Garnen wie Unterwäsche, Pullover und ähnliches braucht man nicht zu bügeln!" - aus einer PERLON-Informationsschrift (ca.1956)

  "Bügeln - ganz bequem", aus einem Kaufhausprospekt (1959)

 

                            
         

 

Derart kommt bei beiden Ehepartnern Freude auf, denn schließlich ist die Zufriedenheit des Gatten der allerschönste Lohn: "Du verwöhnst deine ganze Familie!" (1957)


 

                          

"Heute klappt es wie am Schnürchen" (Werbung Hengstenberg, Ausschnitt, 1960)

 

"Eingestellt auf sein Leibgericht" (Werbung Junghans, 1962)

 

                 

"Karl ist pünktlich wie die Uhr, von Karline keine Spur, und es schwant ihm das Malör, seine Frau sitzt beim Frisör, wo man ihren Kopf verschönt, während er vor Hunger stöhnt."

 

"MAGGI-FRIDOLIN weiß Rat: Kalbfleischsuppe! Delikat! Und im Nu - im Handumdrehen speist man, als wär nichts geschehen." (Werbung Maggi, 1953)

 

"Wenn er jetzt pünktlich kommt, bin ich aufgeschmissen! - Bei seinem Appetit kann ich ihn höchstens 5 Minuten hinhalten. - Essen gehen am 29.? Unmöglich! - Gerettet! Hab' ja HERTA Glacè gekauft." - (Werbung Herta, Ausschnitt, 1968)

 

Aus einem Möbelkatalog von 1962

 

                     
Auch noch im Zeitalter der Sexuellen Revolution ist ER der Größte - einfach zum Niederknien - "Dein Mann das unbekannte Wesen", Filmplakat (1970)  


 

        

ELBEO (1969)

 

Mahnel (1969)

  Neckermann - "Leder - weiche Hülle für rauhe Männerherzen" (1971)

 

                   

Tonik by Dormeuil - "Tête-à-tête mit kühler Arroganz. Eine Situation wird meisterhaft gelöst. Zur Situation verführt Tonik, ein zauberhafter Mohairstoff. Es ist was Frauen erwarten, kühl, leicht, aufregend chic: "Do you like the bearskin, darling?" Honi soit qui mal y pense. Anzug aus Tonik. Besondere Form erlesener Eleganz." (1966)

 

Tonik by Dormeuil - "Ein Anzug aus Mohair für entschlossene Männer. Ein Rat: Schlüssel nicht aus der Hand geben, denn Wünsche aufgeschlossener Frauen werden Wirklichkeit. Tonik hält, was er verspricht. "...kühl, leicht, aufreizend chic...darling." Tonik. Besondere Note erlesener Eleganz." (1966)

 


                 

                

"Gott sein Dank! Jetzt hört endlich das Gasthausessen auf! - Was gibt es denn bei uns heute zu Mittag?" - (K)ein Witz im Jahre 1960

  "Das Kochbuch für die moderne Elektro-Küche" (1958)

   

 

        
 

         

 "Ich koche rasch und gut"(1953)
  Privatfoto (schätzungsweise um 1957)
  "Was Männern so gut schmeckt"(1954)

 

           
"Schon deshalb würde ich Dich wieder heiraten!" (1957)       "Ich kaufe nur Homa...weil die Liebe durch den Magen geht!" (1967)

 

"Das Leben hat recht: Frohes Gemüt und gepflegtes Äußere bringen Zufriedenheit und Glück." - Hierbei handelt es sich nicht etwa um einen ironischen Kommentar, sondern vielmehr um den Originaltext einer Zeitschriftenwerbung für einen "Haarextrakt" aus dem Jahr 1957!

 

    

Zeitgenössisches Kochbuch von Ludwig Schmidseder mit dem Titel "Ich nehme - für alle, die gern gut essen". - Warum dieses Buch auf der "Frauenbild"-Seite zu sehen ist? Wegen einer handschriftlichen Widmung auf dem Vorsatzpapier: "Zum Muttertag 1959 vom Vati"...           

Satt und zufrieden. Bei solch einem Anblick kommt bei der treusorgenden Gattin sicherlich Freude auf.

 


                   

"Das hätte Vati nicht gedacht, dass Mutti jetzt auch am Waschtag so gut gelaunt ist. Der Rondomat nimmt Mutti alle Wäschesorgen ab." (1961)

 

Wenn "Mutti" dann auch noch das richtige Waschhmittel benutzt, ist alles perfekt: "Großartig! - Ja, das ist SUWA-WEISS!" (1953)

 

           

Bewunderung von allen Seiten: "...das ist die Frau, die weißer wäscht" (1966)

 

Und für Persil mit gleich zwei "Weißmachern" geht frau sogar auf die Straße" (1966)

 

                           


 

"Ja, meine Kunstfasergardinen, die bleiben jetzt hell und frisch, die vergrauen nicht mehr." (1966)

 

"Omo - ein aktuelles Vollwaschmittel für die Frau von heute" - "Mehr Zeit für das moderne Leben! Beschwingt und lebensfroh - das ist die Frau von heute. Das sind Sie selbst! Ihr Haushalt? Fabelhaft in Schwung! Ihre Wäsche? Ein Gedicht - denn OMO wäscht phantastisch für Sie!"  - "OMO mit dem modernen Schaum" (1960)

 

                        

Liebesgeflüster...SIE: "Für Dich wasch' ich perfekt!" -

 

ER: "Das sieht man Deiner ganzen Wäsche an!" - SIE: "Ja, und darauf bin ich stolz." (1958)

 

 


"Warum ist die deutsche Frau so begehrt?"

Vierseitige Werbung der Firma Henkel (schätzungsweise um 1956). Im Hintergrund der Titelseite zu erkennen sind Heiratsannoncen wie z.B.: "USA. Mein Wunsch: Ich möchte unbedingt eine deutsche Frau heiraten. Sie soll gut, anständig und aufrichtig, darf bis 35 Jahre alt sein und muß Lust haben, auszuwandern, um in New York-City an der Seite eines amerikanischen Staatsbürgers, der selbstständiger Kaufmann ist und Vermögen hat, glücklich zu werden.", "Norwegen. Dipl.-Landwirt sucht hübsches Mädel aus Nord-Mittel-Deutschland.", "Italiener sucht Dame bis 35 J., die Interesse und Kenntnisse besitzt, um ein gutgehendes Geschäft in Mittelitalien mitzuführen.", "Schwede, Industriekaufmann, 32/1,79, repräsentative Persönlichkeit, sucht charmante, unabhängige Dame bis 30."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Männer in allen Teilen der Welt wünschen sich eine deutsche Frau!"

"Und es hat seinen Grund. Kaum eine Frau in der Welt widmet sich ihrem Haushalt mit so viel Liebe wie die deutsche Hausfrau. Das Wohlergehen der Familie, das Glück des Mannes, die Erziehung der Kinder und die Behaglichkeit des Haushaltes, das alles ist für sie Inhalt und Erfüllung ihres Lebens als Frau. (...) Die deutsche Frau ist eine echte Hausfrau, und das ist das Geheimnis, warum sie in aller Welt als Frau so begehrt ist."

 

 

 

 

 

 

 

"Der schönste Dank für eine treusorgende Hausfrau: Eine glückliche Familie!"

"Jeden Handgriff, jede Arbeit im Haushalt erledigt sie mit Liebe und Sorgfalt, und ihre Wäsche pflegt sie mit Persil!" - "Persil bleibt Persil!"

 

 



 

Der Elektrohaushalt - "Kniffe und Pfiffe beim Bügeln" (1951)

 

 

"Da staunt der Ehemann!"

"Heinzelmännchen in der Wohnung? Gewiß! Die moderne Hausfrau steht heute mit den Heinzelmännchen auf gutem Fuß: Sie kennt die Mittel, durch die man mit weniger Anstrengung mehr leistet. Für die Wäsche nimmt sie nur das neue Wipp-perfekt. Da geht das Waschen leichter von der Hand. Alle Wäsche wird so herrlich sauber und duftig frisch, wie man es sich nur wünschen kann. Und frisch und munter erscheint die Hausfrau dem staunenden Ehemann, der es gar nicht fassen kann, daß sie nach so viel Arbeit noch so vergnügt ist." - Zeitschriftenwerbung (1960)

 

 


              

"Ölheizung schenkt Ihnen Zeit für Ihre Kinder" - "Früher musste Mutti mehrmals täglich in den Keller. Heute ersetzt ein Fingertip am Themostat alle Mühe. Mutti kann sich viel mehr den Kindern widmen." (1958)

 

...oder gänzlich dem Nichtstun fröhnen, denn "drinnen walten Elektrogeräte". (1956)


 

                         
 AEG - "Mehr Freizeit für Ihre Familie", Elektrogeräte-Katalog (1958)
 

Rowenta Geschirrspülmaschine (1963)

   

 


                    

 

"Gut haushalten" (1954)

 

  Und wenn Sie gewissenhaft ihr "Haushaltsbuch" führt und sparsam mit dem Wirtschaftsgeld umgeht...

 

reicht's sogar noch für die Verwirklichung eigener kleiner Wünsche. ("Die kluge Hausfrau" - "Kundenzeitschrift des EDEKA Kaufmanns", jeweils 1962)

 


                   

FÜR Sie (1960)

  "Hausfrau - schönster Beruf" (FÜR Sie, 1961)

 


               

DAS Ziel: Eine glückliche Familie (Das Haus, 1956)   Familien-Kalender des Blauen Kreuzes e.V., 1957
 

Tchibo Magazin, 1961


 

 

"Berufstätige Hausfrau - ist es nötig?

"Ein nicht unbeträchtlicher Teil des Volkseinkommens wird von Frauen verdient, die neben ihrer Berufsarbeit noch die Sorge für Mann und Kinder zu tragen haben - sicher eine Tatsache, die der Tüchtigkeit dieser Frauen ein gutes Zeugnis ausstellt und zum Stolz auf das "schwache Geschlecht" berechtigt. (...) Zwei Beispiele mögen besser, als eine langatmige Abhandlung vermag, das oft übersehene Nagativ dieser Entwicklung einmal beleuchten. - Ein Mann verdient für sich, seine Frau und seine zwei Kinder so viel, daß alle davon leben und sich, wenn auch bescheidene Anschaffungen leisten können. Obgleich also kein Notfall vorliegt, arbeitet die Frau in einem Zeitungsbetrieb, wo sie jede zweite Woche mit Nachtschicht eingesetzt wird. Ganz abgesehen davon, daß die Kinder viel mehr, als für sie gut ist, sich selbst überlassen sind und der magenleidende Mann nur selten die für ihn dringend nötige Schonkost vorgesetzt erhält, ist die Frau, an sich sehr zart, eines Tages am Ende ihrer Kraft und muß in ein Erholungsheim verschickt werden, was nebenbei bemerkt, die Allgemeinheit bezahlt. Nach ihrer Rückkehr beginnt sie natürlich nicht etwas vernünftiger mit ihrer Kraft zu wirtschaften, sondern treibt den Raubbau weiter. Grund: "Ja, man will sich doch allerhand anschaffen!" Und was will man sich anschaffen? Einen Riesen-Radioapparat, eine Frisiertoilette, eine Bettumrandung, einen Pelzmantel und was dergleichen Dinge mehr sind. (...) Niemand wird nun ein gesundes Vorwärtsstreben, einen gesunden Ehrgeiz und das Verlangen, sich mit hübschen Dingen zu umgeben, verurteilen. Alles das darf nicht so weit gehen, daß darüber der Haushalt und vor allem das kostbare Gut, die Kinder vernachlässigt werden." - Aus einer Zeitschrift (1954)

 


 

"Wunsch vieler Frauen

ist auch heute Ehe- und Mutterglück. Eine glückliche Ehefrau zu sein, ist immer noch das Schönste, was eine Frau erhoffen kann. Warum aber gibt es so viele Ehekrisen? Warum fehlt den Kindern so oft die Nestwärme zuhause? Oft vergessen die Frauen, daß sie für ihre Aufgabe aufgeschlossen, voller Lebensfreude und vor allem gesund sein müssen. Hier kann Frauengold helfen." (1958)

 

 


 

                      

Ab Juni 1957 waren Frauen und Männer gleichberechtigt -
  zumindest auf dem Papier...

 

"Nein, von der echten Gleichberechtigung trennt uns noch viel.

Es sieht oft so aus, als würden die Männer mit der Miene eines trotzigen Kindes sagen: "Ihr wolltet die Gleichberechtigung, da habt ihr sie", und den Frauen dann sämtliche daraus resultierenden Pflichten aufhalsen, über die Rechte allerdings stillschweigend hinwegsehen. Und indirekt werden sie vom Staat in dieser Haltung bestätigt, denn die die Gleichberechtigung betreffende Gesetzgebung ist über den Satz "Männer und Frauen sind gleichberechtigt", der im Grundgesetzt steht, noch nicht hinausgekommen." (...) Die Frau hat "um ihre Gleichberechtigung nicht gekämpft", sondern wurde "zwangsläufig dazu getrieben. Zunächst durch die Auswirkungen des Krieges, und weiter durch die soziale Umschichtung, die diese Auswirkungen im Gefolge hatten. Millionen von Männern fehlen in der Familie und am Arbeitsplatz. Unzählige Frauen wurden einfach gezwungen - sehr oft gegen ihre natürliche Veranlagung - aus ihrer früheren Geborgenheit herauszutreten und die der Frau gemäße Sorge um das Familienleben zurückzustellen zugunsten eines oft aufreibenden Broterwerbes." (...) "Die Gleichberechtigung soll es der Frau ja nur ein bißchen leichter machen. Um sie glücklicher zu machen, ist sie ohnehin nicht geeignet. Denn um glücklich zu sein, muß der Mensch seinem natürlichen Rhythmus folgen können. Und das bedeutet für die wirkliche Frau noch immer: In erster Linie Gattin und Mutter zu sein." - Aus: "Libelle für die Frau" (Januar 1957)

 

 

 

 

"Die Gleichberechtigung ersetzt noch keinen Mann"

"Unsere Zeit entzaubert die Frauen - Das schwache Geschlecht ist sich selbst zu stark" - "Die Gleichberechtigung der Frau hat ihre Schattenseiten. Sie bedeutet für viele nicht nur die Gleichberechtigung vor dem Gesetz und gegenüber einer falsch verstandenen Machtfülle des Mannes. Sie bedeutet auch die Chance, so viel zu verdienen wie ein Mann, wenn - eine Frau so viel leistet. Das Berufsleben schafft "Gespanne" und "Partnerschaften", zwischen Mann und Frau. Und dieser moderne Zustand, ausgerichtet auf das Geldverdienen, ist die Ursache einer neuen seelischen Situation zwischen den Geschlechtern. Die Liebe kommt zu kurz. Der Mann ist nicht allein schuld daran." (...) "Die Gleichberechtigung ist eingezogen und hat - sagen wir es einmal übertrieben - der Frau mehr Schaden als Nutzen gebracht." - Aus: "Wochenend" (1960)

 

 

 

 

 

"Sind die Frauen gleichberechtigt?"

"Im manchen Staaten kann der Mann den Kriegsdienst verweigern. Ist dadurch schon mal ein Krieg verhindert worden? Wie würde es wohl dem Weltfrieden bekommen, wenn in allen Ländern die Männer nur mit Erlaubnis der Frauen in den Krieg dürften? (...) Die Männer sind natürlich argwöhnisch. Sie möchten die Frauen immer ein bißchen bevormunden und glauben, sie könnten alles besser. Na, meine Damen, blicken Sie um sich. Worauf wollen sich die Männer denn schon etwas einbilden? Laßt die Frauen doch erstmal ran, das Weitere wird sich finden. Mehr Vertrauen, meine Herrn!" - Aus einer Zeitschrift (1947)

 

 


Zur Frauenbewegung – Träume der Frau'n von der Zukunftsehe      

Eine Ansichtskarte mit Poststempel vom 4.8.1916: "Zur Frauenbewegung – Träume der Frau'n von der Zukunftsehe" – "Der Mann der Zukunft, Volksversammlung, Gut bei Stoss, Herz ist Trumpf, Trinken wir noch ein Tröpfchen"

   

 


Und wenn alles nicht mehr hilft, gibt's einfach was hintendrauf...

 


                   

"Wir wollen heiraten!" (Brigitte, 1958)
 

"Wir wollen heiraten" (Brigitte-Spezialheft, 1958)

 

"Ich liebe und heirate" - Ratgeber für "gesundes Liebes- und Eheleben" (1953)

 

            

            
Frankfurter Illustrierte - Titel: "Drei unfehlbare Rezepte: Wie kriege ich einen Mann?" (1953)   Hochzeitspaar um 1954, Privatfoto Sammlung Wirtschaftswundermuseum   "Für den schönsten Tag das schönste Kleid. Dieser Traum in Weiß ist ein bezauberndes Brautkleid, bei dem auch daran gedacht ist, daß es später als Abendkleid getragen werden kann." - Versandhaus Neckermann (1955)

 


 "Frauen stehen ihren Mann"

"Sind die Ledigen bedauernswert? Die Probleme um die Frau ohne Mann, um die alleinstehenden zwei Millionen, füllen in letzter Zeit mehr denn je die Spalten der Tages- und Zeitschriftenpresse. Namhafte Blätte sezieren in Fortsetzungen die Kümmernisse der Unverheirateten. Demnach verfallen die Bedauernswerten dem Trunke, der Resignation, der Isolation. Kein Freudenstrahl erhellt die trübsinnigen Abende und Wochenenden der Einsamen. Von Verständnislosigkeit umgeben, welken sie im stillen Kämmerlein dahin. Jedenfalls ist das das Fazit der Aufzeichnungen der Schreiber, die entweder männlichen Geschlechts oder, wenn weiblich, mit Männlichkeit gut versorgt sind." - "Aus "Milch Magazin - Das Heft für die Kunden der Milchwirtschaft" (1962)

 

 


 

           
     

Dass offenbar einige Bereiche - so zum Beispiel der Haushalt - von vornherein von der Gleichberechtigung ausgeschlossen zu sein scheinen, wird bereits den Allerjüngsten vermittelt: Auf den zumeist hübsch illustrierten Schachteln von hauswirtschaftlichem Spielzeug sind (nicht nur) in den Nachkriegsjahrzehnten fast ausnahmslos Mädchen zu entdecken...

 

 

 

Rückseitig handschriftlich: "Die stolze "Puppenmutter" Angelika u. der "Fahrdienstleiter" Ernst-Dirk." Privatfoto (1954)

 

 


 

 

 

"Das Verlangen der Frau

 ...sich in einer Ehe gesichert zu sehen, entspricht (...) dem fraulichen Wesen. Es hängt damit zusammen, daß ihr erotischer Wert früher und dann mehr sinkt als bei einem alternden Manne. Sie muß aber nach Sicherheit vor allem als potentielle Mutter für ihre Kinder streben." aus: "Liebe, Lust u. Laster" (1958)

 


 

       

       

 Werbung North State-Zigaretten, 1952

 

Werbung Blaupunkt, 1956

 

 Werbung Fa, 1963

Natürlich kennt die zeitgenössische Werbung auch selbstbewusste und sichtlich erfolgreiche Frauen. Schließlich ist diese Gruppe viel zu groß (und zu kaufkräftig), um nicht berücksichtigt zu werden. Auffällig aber, dass alle diese Frauen zwar umschwärmt werden, letzlich aber offensichtlich "den Richtigen" noch nicht gefunden haben. - Übrigens: Bei der Pelzmantelträgerin in der unten stehenden Opel-Werbung könnte es sich natürlich auch um eine gut verheirate Generaldirektorgattin handeln...

 

             

Opel-Werbung, 1961

 

"Hänsel-Echo", 1961

 

                

 Werbung Borgward, 1957

 

Werbung Kult, 1963

 

Werbung Poly Color, 1957


 

Selbstbewusst! (Privatfoto, Sammlung Wirtschaftswundermuseum)

 


 

Zungenkuss...

 

"Was versteht man eigentlich unter einem Zungenkuss, wie er beim Liebesvorspiel geübt wird?

Bei der Betrachtung ist es wichtig, dass auch hier der Mann zunächst den aktiven Pol bildet. Die Frau öffnet also leicht die Lippen und der Mann führt nun seine Zunge in deren Mundhöhle ein. Dort berührt er vor allem die Zungenspitze seiner Frau, aber auch die übrigen Partien der Mundhöhle. Er erreicht so einen starken Anreiz bei ihr, der vorzüglich geeignet ist, das Liebesvorspiel in das Liebesspiel überzuleiten. Der Zungenkuss stellt aufgrund seiner starken Reizwirkung auch gleichzeitig ein gewisses Barometer für die Willigkeit einer Frau zum Verkehr dar. Wenn sie nämlich stark auf ihn reagiert, dann weiß der Mann, dass er sich seiner Frau in Liebe nähern darf, ohne dass darüber Worte verloren werden müssten." (Aufklärung Anno 1951: "Das Intimste der Liebe und Erotik", von Dr. Rolf Rother)

 


 

            

Neckermann - "Illustriertes Angebot" (Katalog, 1956)

 

"Mutti hat keine Zeit" (Jugendbuch, 1955)

 

Privatfoto, um 1956

 


 

 

"Wie gern hätt' ich ein Mußestündchen,

so ganz für mich allein!

Innigster Wunsch so vieler angestrengt arbeitender Frauen, zwar bisher unerreicht, doch sicherlich erfüllbar. - Denken Sie an die viele Zeit, die Sie unnütz verlaufen, zur Arbeit, zum Einkauf, mit den Buben zur Schule oder zum Friseur. Verkürzen Sie Ihre Wege! Mit einer BELLA schmelzen sie auf wenige Minuten zusammen. Sie verhilft Ihnen zu einem erholsamen Stündchen am Abend oder gar zu einem Wochenende seitab des Trubels." (1956)

 


 

 

 

"Trinken Frauen mehr Alkohol als Männer?"

 

"Eine amerikanische Statistik spricht davon, dass in den USA die Frauen mehr Alkohol verkonsumieren als die Männer. Woran mag das liegen? Nun, Alkohol stärkt, und in Amerika sind die Frauen - genau wie bei uns - auch überlastet und erschöpft. Aber ein Gläschen Zarenkaffee -Likör (35 Vol.%) (...) wirkt da Wunder. Denn Zarenkaffee macht Müde munter, regt an ohne zu berauschen und wärmt auf...Also, bevor der Gatte nach Hause kommt, schnell ein Gläschen Zarenkaffee - dann wird der Abend nochmal so schön!" Auch  "im Büro - eine willkommene Stärkung!" (1960)

 

 

 

 

 

 

 

 

 Und wenn "ein Gläschen" nicht genügt, den Gatten zu ertragen, darf es auch schon mal ein bißchen mehr sein... (1964)

 

 

 

Auch für den Gestalter dieses Möbelprospekt-Fotos ist es offensichtlich nicht ungewöhnlich, dass sich die Dame des Hauses erst einmal in Stimmung bringt. (1967)

 

 

 

 

 

 

 

...denn "auch die Damen wissen einen reinen, edlen Weinbrand zu schätzen."  (1961)

 

"VAT 69", um 1962

 

                

 "Darauf einen Dujardin" (1957)

   "Wieviel schöner ist das Leben, wenn wir einen Hammer heben!" (1958)

 

                   

"UNDERBERG hilft jeder Frau, die sich müde fühlt und flau." (1954)

  "Weil Mutti nie krank sein darf, bannt sie jegliches Unbehagen schnell mit UNDERBERG" (1954)

 


"Mondial Aperitif - Liebe auf den ersten Schluck"

"Einmal anders schenken... eine Gabe wählen, die liebevoll bedacht auf ihre Weise mithilft, die Feiertage festlich zu gestalten. Lassen Sie sich einen Tip geben: Überraschen Sie mit einem guten Tropfen - einem Aperitif. Er ist geradezu auf Feste geeicht. Im Handumdrehen schafft er festliche Stimmung, ist sehr bekömmlich und setzt nicht an. Die Flasche im schönen Cellopankleid ist immer das Richtige auf dem Gabentisch." (1956)

 


 

                                           
Sechsämtertropfen - "Gegen diesen Hausfreund hat selbst mein Mann nichts (...) Die große Sechsämterflasche gehört einfach in unsere Hausbar. Damit wir uns immer ein Gläschen genehmigen können, wenn wir eines "brauchen"."(1964)        

 


 

 

 

"Sind Sie die ideale Frau?

Packen Sie rechtzeitig alle Aufgaben an, welche Ehe, Beruf, Hausarbeit und Geselligkeit an Sie stellen? - Haben Sie den inneren Schwung, um Frohsinn und Lebensfreude auszustrahlen? - Oder machen Sie IHM etwa das Leben schwer? Liebe Freundin, verzagen Sie nicht, wenn Sie oft körperlich bedingten Stimmungen unterworfen sind, die Ihre Tatkraft lähmen, oder wenn Sie sich bedrückt oder gereizt fühlen. Wählen Sie Frauengold zu Ihrem treuen Begleiter! Es beflügelt Ihren Unternehmungsgeist und schenkt Ihnen jene ausgeglichene Heiterkeit, die von innen heraus verschönt, eine Welle von Sympathie und Wärme auf Ihre Umgebung ausstrahlt und Ihnen Bewunderung einträgt." (1958)

 


 

 

 

"Der Mann schlägt mit der Faust auf den Tisch,

 wenn ihn etwas nervös oder ärgerlich gemacht hat. Damit ist die Sache für ihn ausgestanden. - Wie aber reagiert die Frau? Die Frau reagiert anders als der Mann. Denn die Frau ist anders als der Mann. Sie frißt Ärger, Kummer, Sorgen viel eher in sich hinein. Sie trägt mit sich herum, was für den Mann längst kein Problem mehr ist. Schlechtes Aussehen, mühsam unterdrückte Spannung, Nervosität und Gereiztheit sind gerade in unserer Zeit, die den Menschen nur zu oft überfordert, die Folgen. Lassen Sie es nicht so weit kommen! Erhalten Sie sich Gesundheit, Leistungskraft, Frische und gutes Aussehen! Beugen Sie vor! Nehmen Sie täglich FRAUENGOLD." (1962)

 

 


 

Wie man sieht, ist der "jünger - schlanker - schöner" -Wahn mitnichten eine Erfindung unserer Tage, sondern bereits in den 50er-Jahren weit verbreitet.

            

Ihre Freundin - "In der Woche 7 Pfund weniger" (1951)

 

Film und Frau, Sonderheft "Jünger - schlanker - schöner" (1958)

  Brigitte - "16 Seiten Diät-Beilage: Jeden Tag 1 Pfund leichter!" (1959)

 

 

"Frauen mit Profil"

"Nicht nur das Gesicht, auch der Körper, die Figur bestimmen das Profil einer Frau. Ebenmäßige, elastische Glieder, ein schlanker Körper und eine straffe, reine Haut geben einer Frau Sicherheit und Selbstvertrauen, sie fühlt sich in jeder Beziehung "gut in Form". Darum: Gesund, schlank und schön durch die HEIMSAUNA." (1958)

 

 


                                   

"Iß Dich jung - Ein Schlankheits Brevier" (1953)

 

1956

 

"Bleiben Sie nicht länger mager!", 1960

 

                   

twiggy Ankleidepuppe (1967)

 

"Zu mager? Jetzt für Sie die Traumfigur!" (1967)

 

           
   

KRUPS Personenwaagen (um 1954)

   

 

                   

 "Bleib gesund und lebe glücklich" (1955)

 

Gewichts-Tabelle 1955

 


 

"18 Pfund zugenommen..."

Andere Zeiten, andere Schönheitsideale...aus einer Zeitschriftenanzeige von 1929: "18 Pfund zugenommen und diese 18 Pfund gleichmäßig verteilt auf Gesicht, Arme, Brust, Hüften und Waden. Bedenken Sie, wie Ihre Figur durch diese Gewichtszunahme verschönert wird und um wieviel Sie sich dadurch begehrenswerter machen. Durch die wohlschmeckenden "Eta-Tragol-Bonbons" (...) die nach der Mahlzeit genommen werden, läßt sich d. Körpergewicht in einigen Wochen um 10 bis 30 Pfund erhöhen. Die unschönen Knochenvorsprünge an Wangen und Schultern schwinden. Pfund für Pfund nehmen Sie zu, an allen Körperteilen zeigt sich Fettansatz."

 

 

 

 


 

             

 "Jung sein...in jedem Lebensalter!"

 

"Endlich frei und froh! Pickel können trennen" (1961)

 

 "So glücklich! Pickelchen spurlos verschwunden." (1958)

 

"Bin ich auch noch sympathisch frisch?" (1960)

 

                   

 "Über Nacht Hawai-braun"

 

"Braun hat mehr Chancen" (1966)

 

      

"Nein, Frau Müller, da hilft nur eines: Vitolan Entfettungszucker" (1957)

 

Der für deutsche Ohren nicht unbedingt mit einer Creme in Zusammenhang gebrachte  Name dieses Produktes wurde übrigens schon nach kurzer Zeit in "Creme Paff" eingedeutscht. (1957)

 

         

"Hausfrau - und schön sein" - "Dalli Toilettenseite macht den Alltag froh" (1954)

  "Diese süsse kleine Frau pflegt sich wie nicht anders denkbar mit Simi..." (1956)
  "...und plötzlich war ihr Haar reizvoll verwandelt" (1959)

 


 

 

 

                

            Und der Erfolg aller Bemühungen:

"Wenn "ER" nach Hause kommt, empfängt ihn strahlend seine Frau. Von Hausarbeit, von all den kleinen und großen Wegen und Erledigungen merkt man ihr nichts an." (1952)

 


 

             

"Liebe u. Schönheit und wie ein Mann darüber denkt" - Beate Uhse-Werbeheft für die "Mammoform-Kur bei Erschlaffung der Brust"   "Schöne Büste - Ja, aber wie? Das Geheimnis zur Erlangung einer vollendeten Büste" - Ratgeber aus dem Jahr 1957

 

                       

"Wie entsteht Liebe?" - "Oft genug ist es der Zauber des schönen gepflegten Frauengesichtes, der die Männer auf so geheimnisvolle Weise anzieht - die zauberhafte Wirkung von Mystikum!" (1952)

   "Begehrenswert sein" mit Venus-Schönheitsseife und Venus-Schönheitswasser (Faltblatt, o.J.)
 

"Frauen, die man heiratet...müssen vor allem gepflegt sein. Der Liebreiz eines anziehenden, jugendfrischen Teints hat schon manches Männerherz für immer gewonnen." - ELLOCAR-Vitamin-Creme, Zeitschriftenwerbung (1951)

 

            

IHRE Unterwäsche "formt vollendet" (1956)

 

...und auch der "galante Mann" achtet seiner "Frau zuliebe"  auf das Darunter. Allerdings nicht etwa, um ebenfalls in Form zu kommen, sondern vielmehr, weil die Unterwäsche "vollkommen kochfest!" ist und sich deshalb "leicht waschen" lässt...Galant, galant! (1953)

 

                                           
    "Wohlgefühl der PERLON Zeit - SCHÖNE NEUE SAUBERKEIT!" - "PERLON erfüllt unsere Sehnsucht nach täglich frischer Wäsche.(...) Mit PERLON macht es uns keine Mühe, jeden Morgen den Mann in frischer Wäsche an sein Tagwerk zu schicken, aber es macht Freude!" (1956)    

 

"Der Frau zuliebe" (siehe "Jockey"-Werbung etwas weiter oben) zum Zweiten: "Einsichtsvolle Männer sind stets auf das Wohlbefinden ihrer Frauen bedacht. Sie sorgen deshalb vor, sie schenken FRAUENGOLD - jenes Frauen-Tonikum. das die Frau auf natürliche Weise von innen heraus gesund erhält und ihr zu einem ausgeglichenen Wesen und harmonischer Schönheit verhilft." Werbung für Frauengold (Alkoholgehalt 16,5%) aus dem Jahr 1955. 

 


 

 

 

                 "Die Frau, nach der man sich sehnt..."

"Die Frau, die als guter Kamerad Verständnis hat für den Mann - die auch an den Sorgen und Freuden des Mannes, seinen geschäftlichen Problemen und seinen sportlichen Liebhabereien teihat - Sie ist "Die Frau, nach der man sich sehnt." Solche Frauen wissen auch, was Männern die gute Zigarre bedeutet: Erholung, Anregung und Entspannung zugleich!...Wer häufiger Gäste bewirtet, der sollte also dafür sorgen, dass stets auch gute Zigarren im Hause vorrätig sind. Das ist ein wichtiger Hinweis für die klugen Frauen, die auch erfolgreiche Gastgeberinnen sein wollen." (Zeitschriftenwerbung,1950)

 

 

 

                    

 

                                                    "Hand aufs Herz, meine Herren -

 - Ist diese Szene zur späten Abendstunde nicht erfreulicher, als wenn der Mann, durch Berufspflichten dem Hause ferngehalten, eine einsam wartende Frau daheim vorfindet? Deshalb ist der Fernseher für liebevolle Ehegatten das Geschenk des Jahres..."

 

 

 

 

 

 

 

...und das offenbar in mehrfacher Hinsicht! (1953)

 

1969 hat sich nichts geändert!

 


                           

"Die große Freude für jedes Heim" (1962)

 

.1956


 

           
   

1955

   

 

              

Auf den richtigen Fußboden kommt es an! (1960)

 

Dann macht sich die Hausarbeit wie von selbst und es bleibt genügend Zeit für angenehmere Beschäftigungen. (1960)


 

    

Darüber freut sich die Hausfrau in den 50ern: Küchenmaschine, (Bedienungsanleitung, o.J.)

 

Kochgeschirr (Faltblatt, o.J.)

 

...und viele bunte Reißverschlüsse (Zeitschriftenwerbung, 1959)

 

                   

"Was würdest Du sagen, wenn ich Dir zu Weihnachten eine Constructa schenke?" (1959)

   

 

         

     

Und auch im Büro kommt  - dank einer IBM-Schreibmaschine - "die reine Freude" auf... (1961)→

 

 

 

ebenso wie beim shampoonieren des Wohnzimmersessels.

 

                                           
   

Während die Gattin durch den "rollenden Klapptisch Dinett" regelrecht in Ekstase gerät, gefällt sich der Ehemann in der Rolle des stillen Genießers und freut sich: Klassegeschenk! (1963)

   

 

              

"Ein bunter Reigen froher Frauen" (Faltblatt, 1955)

 

"Hoch die Gläser hoch die Tassen - weil die Preise nachgelassen" (Werbung Alsterhaus, 30 x 44cm, um 1954)

 

                            

"Bauknecht weiss, was Frauen wünschen" (1959) und

 

...Miele "macht die Hausfrau glücklich" (um 1960)

 


      

"In Ihrer Hand liegt das Glück der Familie" (kleine Broschüre, o.J.)

 

...eindrucksvoll in Szene gesetzt auch auf dem Titelbild des "Volkskochbuch". (1953)


 

 

"Sie flechten und weben...

So sagt Schiller in einem Gedicht über die "Würde der Frauen": "Sie flechten und weben himmlische Rosen ins irdische Leben - flechten der Liebe beglückendes Band." Der Alltag allerdings übertönt solche Poesie oft mit nüchterner Arbeit. - Noch heute steht für die Mehrzahl der Frauen überall in der Welt der häusliche Wirkungskreis im Mittelpunkt. Gefährtin des Mannes und Mutter - welche Vielfalt von Tätigkeiten, welche Mühen, Sorgen und Freuden erwachsen der Frau aus diesen naturgegebenen Aufgaben. Durch Frauenhände geht ein Großteil des Volksvermögens. Die geschickte und kluge Haushaltsführung der Frau bestimmt weitgehend das wirtschaftliche Wohlergehen der Familie mit.." (Kalender, 1963)

 


              

Cromargan - "mein Stolz und meine Freude..." (Werbeheft, 1953)

 

...und auch die Nähmaschine entpuppt sich als "Ein großer Schatz" (Faltblatt, 1956)


 

Sicherlich in nicht zu unterschätzendem Maße mitverantwortlich für das zeitgenössische Frauenbild in Männerköpfen: "Männermagazine", damals in der Regel noch dünne "Heftchen" in ungezählten Varianten: Gondel, Paprika, Das Journal Capriccio, Wiener Melange, Schweizer Magazin, Wiener Magazin, Reigen, Venus, Neues Magazin, Kobold, Liebes-Kurier, Gong, Süsse 17, Exquisit, MIX, Hamburg Hollywood Paris, Alphabet der Liebe und wie sie alle hießen...

 

       

Durchaus möglich, dass der Texter dieser Anzeige das in den Männermagazinen propagierte Frauenbild eventuell etwas zu sehr verinnerlicht hat: "Eine temperamentvolle Frau - jugendlich und elegant, ein Spielgefährte wie dieser Setter - springlebendig und mutig, sie gehören zusammen" (Zeitschriftenwerbung,1953).

 

Dass sexistische Reklame keine Erfindung unserer Tage ist, zeigt diese Matratzen-Werbung aus dem Jahr 1958: "Ihr größter Vorzug: vollhygienisch"


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www.wirtschaftswundermuseum.de